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Das kalte Herz | Rheinisches Landestheater
Foto: Rheinisches Landestheater
Das kalte Herz | Rheinisches Landestheater
Foto: Rheinisches Landestheater

... Das kalte Herz am RLT

Manche Orte verbindet man mit Heimat. Bei mir ist das Rheinische Landestheater so ein Ort. Es ist daher umso eigenartiger, nach einer langen Abwesenheit (ich habe die letzten Jahre nicht im Rheinland gelebt), wieder zu einem solchen Ort zurückzukehren und ihn bevölkert von Menschen zu finden, die man gar nicht kennt! Aber so ist das an Theatern. Wechselt die Intendanz, zieht das einen Wechsel im gesamten künstlerischen Team nach sich und wenn man dann ein, oder eher zwei Intendanten später wieder durch das Theater streift, erkennt man kaum noch ein Gesicht. Und da der nächste Wechsel in Neuss kurz bevorsteht, ist es umso spannender, wenigstens die Abschiedsvorstellung der scheidenden Intendantin zu sehen.
Für Das kalte Herz hatte sich Bettina Jahnke zu diesem Anlass entschieden, einem Märchen, das zur Zeit gerne gespielt wird, geht es doch um die uralte Frage, was macht glücklich? Ist es Reichtum alleine? Ist man es, wenn man etwas besser kann, als die anderen? Oder ist es der Verstand, der uns letztendlich zum Glück verhilft? Da es ein Märchen ist, kann man sich denken, dass der arme Köhler Munk erst einmal in die Irre gehen muss und sich Reichtum und Können vom Glasmännlein wünscht, dann sogar sein Herz ganz an den Holländer Michel abtritt, der ihm unendlichen Reichtum verspricht, als das erste Vermögen verspielt ist, bevor er die Kurve noch kriegt und zu sich kommt und klug wünscht.
Die Themen passen also immer und damit das ganze nicht rührselig wird, hat sich Bettina Jahnke für eine gewisse Schrägheit und Abgedrehtheit der Figuren und Kostüme entschieden. Musik gibt es auch. Doch irgendwie springt der Funke nicht ganz über. Einiges ist leider knapp daneben, funktioniert daher nicht so richtig, doch zum Glück hat die Intendantin ein glückliches Händchen mit ihren drei Hauptdarstellern: Josia Krug als Peter Munk , Pablo Guaneme Pinilla als Holländer Michel und allen voran Johanna Fryja Iacono-Sembritzki als Glasmännlein spielen so herrlich, dass man die Szenen und Lieder, die nicht ganz so gelungen sind mehr als gerne verzeiht.
Also ist es am Ende eine freudige Heimkehr und diesmal bleibe ich und will den ganzen Wechsel live miterleben. Man darf also gespannt sein in Neuss, ich zumindest bin es. Ihre Janine Hartenstein.

Montag, 09.10.2017

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